Am 20. April wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die gesellschaftliche Verantwortung im
Kampfsport diskutiert. Die Diskussion fand im Anschluss an das „Westparkboxen“ in der Dortmunder
Tremonia-Schule statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Projekt „U-Turn – Wege aus dem
Rechtsextremismus und der Gewalt“ in Kooperation mit dem Projekt „Vollkontakt – Demokratie und
Kampfsport“, dem Dortmunder Boxsport 20/50 und der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz
und Demokratie der Stadt Dortmund.

Dabei diskutierten auf dem Podium der Schulsozialarbeiter Rolf Thielmann, Leonid Chraga vom
Sportverein Makkabi Dortmund, die Kickbox- und Karate-Weltmeisterin Kim Samonte und Anahita
Lotfi von der Initiative Sparringpartner4you über das Thema Gewaltprävention und die
Vielfaltsförderung im Dortmunder Kampfsport. Die wichtigsten Fragen drehten sich dabei um das
Kampfsportangebot und die Trainingskultur in Dortmund, die Förderung der Vielfalt im Sport und die
Frage, wie Jugendliche von den auf sie abgestimmten Angeboten profitieren können.

Anahita Lotfi berichtete von dem Angebot von Sparringpartner4you, das Menschen mit und ohne
Behinderung zu gemeinsamen Trainings zusammenbringt. Rolf Thielmann brachte seine Erfahrungen
aus dem Projekt „Ringen und Kämpfen im Schulsport“ in die Diskussion ein. Dieses soll Jugendlichen
an Dortmunder Schulen ein Umfeld schaffen, in dem persönliche Verantwortung, körperliche Fitness,
aber auch Fairness und Teamarbeit erlernt werden können.


Robert Claus vom mitveranstaltenden Projekt „Vollkontakt – Demokratie und Kampfsport“ macht
beim Phänomen Kampfsport neben den Vorzügen auch Risiken für Jugendliche aus: „Zwar können
hier Menschen für Gewalt sensibilisiert werden, ihre Persönlichkeit stärken und den Umgang mit
Grenzen anderer lernen. Allerdings hat Kampfsport auch spezifische Risiken, wenn er dazu genutzt
wird, sich für menschenfeindliche Gewalt aufzurüsten“.

Ein Problem, das Lukas Schneider vom Projekt U-Turn auch bezogen auf den Raum Dortmund sieht:
„Wir beobachten hier in Dortmund seit einiger Zeit, dass sich rechtsaffine Jugendliche und junge
Erwachsene im Kampfsport üben und die erlernten Fähigkeiten dann auch für politische Gewalt
nutzen. Die heutige Podiumsdiskussion war ein gelungener Auftakt, um darüber ins Gespräch zu
kommen, wie Kampfsportvereine auch präventiv gegen Gewalt und für mehr Vielfalt aktiv werden
können.“